Montag, 28. Dezember 2009

Place?!

“Where are you from“ oder schlichtweg „Place?“, so lautet meist die erste Frage, die man egal ob in der Riksha, beim Einkaufen, Fahrradfahren oder bei den Field visits gestellt bekommt. Wenn man dann antwortet, man komme aus Deutschland, erlebt man die unterschiedlichsten Reaktionen. Viele kennen dieses Land gar nicht, andere sind fasziniert und stottern nur noch ein lautes „Wow“. Nachdem die anfaengliche Schuechternheit dann ueberwunden ist, prasseln meist Unmengen an Fragen auf uns nieder, wobei man ehrlich zugeben muss, dass Diskretion oder Privatsphaere fuer Inder eher ein Fremdwort ist. Fragen, wie viel wohl unsere Eltern verdienen, was sie arbeiten, welche Religion wir haben, ob wir Indien und das Essen hier moegen, warum wir so weisse Haut haben und was diese komischen roten Flecken (= Pickel) auf unserer Haut bedeuten sind an der Tagesordnung.
Die Menschen begegnen uns hier mit einem unglaublichem Interesse und einer Neugier, die es uns leicht macht mit ihnen in ein Gespraech zu kommen (ob mit Haenden und Fuessen, einigen Brocken Hindi, Kannada oder Malayalam und wenn wir grosses Glueck haben auch mit Englisch).
Unser Aussehen als westliche Frauen sorgt auch immer wieder fuer Unterhaltung und so wurde ich von Kindern z.B. schon lauthals wegen meiner weissen Haare ausgelacht, die doch hier in Indien nur alte Omas haben.
Immer wieder jedoch, sind wir auch geschockt von dem Bild, dass Inder hier von Westlern (= foreigners) haben. Viele der Menschen glauben, dass wir aus dem Westen alle die Taschen voller Geld haben und dieses auch gut und gerne um uns schmeissen. So wurde ich, als ich ein Bild von der Wuerzburger Residenz zeigte, doch tatsaechlich gefraft, ob ich in diesem Schloss wohne.
Dieses Image wird wohl vor allem durch die zahlreichen Bollywoodfilme vermittelt, in denen fast immer nur Weisse (und niemals Inder!!) halbnackt tanzen, rauchen oder trinken . Woher sollen Inder dann auch ein anderes Bild von Westlern haben? Man koennte jetzt vielleicht meinen, dass einem die Inder und Inderinnen deshalb abwertend begegnen, was aber definitiv nicht der Fall ist.
Ganz im Gegenteil sehen viele der Menschen hier Deutschland fast als eine Art Paradies an; als eine Moeglichkeit dem teilweise sehr harten Leben in Indien zu entkommen. So wurden wir von Fatima, der guten Seele des Bueros und gleichzeitig auch unsere Ersatzmama, ernsthaft gefragt, ob wir nicht ihre aelteste Tochter Lubna mit nach Deutschland nehmen koennen. Bei solchen Erlebnissen wird einem immer wieder sehr klar, wie gluecklich wir uns doch schaetzen koennen und auch sollten, in einem Land wie Deutschland leben zu duerfen, in dem jeder genug zu essen, eine gute Bildung und Chancen auf ein guten Job hat.
Aufgrund des grossen Unwissens der Menschen hier ueber Deutschland, sehen wir es auch als unsere Aufgabe die Menschen ueber unser Leben, unsere Kultur und Mentatliaet in Deutschland aufzuklaeren und so einen „cultural exchange“ zu betreiben. Unser Projektleiter hat es dahingehend gut auf den Punkt gebracht, als er meinte, dass es ungeheuer wichtig sei, dass die verschiedenen Kulturen in Zeiten einer immer mehr zusammenwachsenden Welt offen fuereinander sind und voneinander lernen.
Deshalb haben wir auch Anfang des Monats eine Praesentation ueber unser Heimatland gehalten, in der wir die gesamten Mitarbeiter auf eine zweistuendige virtuelle Reise nach Deutschland mitgenommen haben. Dabei haben wir ihnen einige Brocken Deutsch beigebracht, sie bei einem virtuellen Museumsbesuch ueber die Geschichte Deutschlands informiert, sie auf eine Sightseeingtour durch Deutschland mitgenommen, ihnen das deutsche Essen anhand von deutschen Plaetzchen (Dank an dieser Stelle an Corinnas Mama!) naehergebracht und die fuer uns wichtigsten kulturellen Unterschiede zwischen Deutschland und Indien aufgezeigt. Natuerlich blieb auch Zeit fuer Fragen, wobei uns unsere Mitarbeiter durch Fragen ueber die Kirchensteuer, unsere saekulare Ordnung und die Bedeutung unserer Nationalflagge ganz schoen auf Trapp hielten.
Alles in allem genossen wir es aber durch und durch, dass wir nach drei Monaten, in denen wir so unglaublich viel ueber ihr Land, ihre Kultur und Lebensweise lernen durften, auch einmal etwas zurueckzugeben und den Mitarbeitern zeigen zu koennen, aus welchem Hintergrund und Kulturkreis wir stammen und gepragt sind.

Karl Kuebel Geburtstag, Kulturschock und Kontakte

Herzlichen Glueckwunsch “Karl Kuebel Institute of Development Education” hiess es fuer uns Mitte des Monats, als wir eingeladen wurden bei der zehnjaehrigen Jubilaeumsveranstaltung des KKIDs mitzuhelfen. Gerne nahmen wir diese einmalige Einladung an und so ging es fuer uns am 9.Dezember mit dem Nachtzug in Richtung Coimbatore.
Erst einmal sammelten wir aber auf dem Weg Anni und Lucia in Mangalore auf und verbrachten mit ihnen einen Tag in dieser indischen Grossstadt. Man koennte sagen, dass wir dort unseren ersten kleinen Kulturschock erlebten... Wie die voelligen Landeier starrten wir die Frauen an, die OHNE Schal, teilweise auch mit traegerlosen Churidas oder gar in westlichen Klamotten durch die Strassen liefen. Den Hoehepunkt bat ein muslimisches Paerchen, das in aller Oeffentlichkeit Zaertlichkeiten austauschte. WAREN WIR NOCH IN INDIEN?
Doch das war sogar noch nicht alles...wir konnten unseren Augen kaum trauen, als wir einen Pizza Hut wie auch einen Coffee Day entdeckten. Nachdem wir uns drei Monate nur von indischem Essen ernaehrt haben und so einige abendliche Gespraeche nur darueber gefuehrt haben, was wir jetzt am liebsten essen wuerden (Pizza, Nudeln, Kuchen, Apfelstrudel..), konnten wir nicht anders als uns in die Konsumhoelle zu stuerzen. Und das schmeckte guuuuuuuuuuuuuut;-) Die einzigen Saetze, die wir beim Schlemmen formulieren konnten, waren „Ich packs nicht...viel zu krass!!!“
To put it in a nutshell, wir fuehlten uns wie Dorfkinder in einer modernen Grossstadt, in der es so viel zu bestaunen, zu probieren und zu sehen gab und uns wurde ganz deutlich klar, wie vielseitig und gegensaetzlich dieses Land Indien ist.
Nachdem wir diesen mittelgrossen Kulturschock einigermassen ueberwunden hatten, ging es dann mit den anderen zwei Maedels weiter nach Coimbatore. Es tat so ungeheuer gut sich nach drei Monaten mal wieder mit Gleichgesinnten auszutauschen, Anekdoten zu teilen wie auch ueber Probleme und Gefuehle zu reden. Ihr koennt euch also denken, wie viel wir in dieser Nacht schliefen...
Voellig uebermuedet m KKID angekommen, ging es dann aber auch schon Holter die Polter los mit der Arbeit. Wir dekorierten ganz im indischen Stil mit allem moeglichen Glitzerkram die Festhallen, halfen bei der Planung und Durchfuehrung eines Children’s Day, bei dem Waisenkinder aus verschiedenen Heimen in Wettbewerben gegeneinander antraten, malten bis spaet abends Rangoli (indische Mandalas) auf den Boden und genossen es einfach in vollsten Zuegen so gut in das KKID-Team integriert zu werden.
Der Jubilaeumstag selbst wurde sehr feierlich begangen und so warfen wir Freiwilligen uns auch sehr in Schale in unsere neu erstandenen Saris. Unser Versuch, den Sari einmal selbst zu wickeln, endete aber leider dabei, dass uns die anderen Mitarbeiter entsetzt beaeugten und uns mit den Worten „What happened?“ in den naechsten Nebenraum zogen, um uns dort neu anzukleiden.
Zu dem Jubilaeum waren der gesamte Stiftungsrat der Karl Kuebel Stiftung angereist und so hatten wir die Moeglichkeit uns einmal laenger mit diesen ueber unsere Erfahrungen in Indien auszutauschen. Es tat ungemein gut auf ein offenes Ohr zu stossen und wir bekamen durch diesen Austausch und besonders durch die Wertschaetzung unserer Arbeit von Seiten des Stiftungsrat einen sehr grosse Motivationsschub. Ein dickes Dankeschoen noch einmal hierfuer!
Auch bedanken wollen wir uns dafuer, dass wir durch die Feierlichkeiten einen noch tieferen Einblick in die Ablaeufe, Hintergruende und Probleme von Entwicklungszusammenarbeit bekommen konnten. Wir verstehen immer mehr, inwieweit die Karl Kuebel Stiftung in die Projekte involviert ist, worauf sie ihren Schwerpunkt setzt und dass Nachhaltigkeit das Schluesselwort jedes Projekts ist.
Ja, wir begeben uns immer mehr als Lernende in dieses Land und nehmen dadurch viel fuer uns mit...

Sonntag, 6. Dezember 2009

Unsere Goldkinder aus dem Asha Kiran Hostel

Kaum biegen wir mit unseren Fahrraedern in den kleinen Weg zum Asha Kiran Hostel ein, kommen die Kids auf uns zu gerannt, lachen uns mit einem breiten Grinsen an und von allen Seiten prasseln Fragen wie „How are you?“ „What’s your name? “und „How old are you?“ auf uns ein. Und wieder einmal sind wir fasziniert von der Froehlichkeit und Unbeschwertheit, die diese Kinder ausstrahlen.
Dabei haben diese Kinder schon einiges in ihrem kleinen Leben durchgemacht... Viele konnten bis vor kurzem nicht regelmaessig zur Schule gehen, manche sind unterernaehrt, andere haben schon ihre Eltern verloren und einige wenige mussten sogar in ihren jungen Jahren schon arbeiten. Genau solche Kinder mit diesen Hintergruenden werden vom Staat in Heimen, wie dem Asha Kiran Heim untergebracht, um ihnen durch eine spezielle Foerderung die Chance zu geben mit Gleichaltrigen schulisch wieder mithalten zu koennen.
Bei unseren ersten Besuchen dort, waren wir hin- und hergerissen zwischen Euphorie und Entsetzen. Auf der einen Seite waren wir sehr beruehrt von all den strahlenden Kindern, die uns mit Fragen löcherten, mit uns lachten, alberten und spielten. Auf der anderen Seite jedoch waren wir von der schlechten Ausstattung wie auch von der Enge des Heims geschockt: In nur zwei mittelgroßen Zimmern schlafen, leben, spielen und lernen 40 Kinder, die von nur einer Lehrerin betreut werden. Auch der Umgangston dort ist relativ rau und auf die Kinder wird und kann nicht einzelnd eingegangen werden. Fuer uns war und ist es immer noch schwer diese Realtiaet so anzunehmen und zu verstehen, da wir selbst unter einer ganz anderen Paedagogik und Schwerpunktsetzung aufgewachsen sind: Im Kindergarten wurden unsere individuellen Talente in der Sonnenscheingruppe besonders gefoerdert, aus Unmengen von Spielsachen konnte jeder sein liebstes waehlen und unsere Entwicklungen wurden in einem Bericht speziell dokumentiert.
Doch hier in Indien – so mussten wir schon haeufig lernen – laeuft nun mal vieles anders, wobei anders keinesfalls nur schlechter bedeuten muss.
Aber jetzt zurueck zu den Kids bzw. zu unserer Arbeit mit ihnen. Da das Hostel – wie gesagt – sehr minimal ausgestattet ist, haben wir uns vorgenommen moeglichst viele Spiele zusammen mit den Kindern zu basteln oder neue Spielideen zu entwickeln. Auf diese Weise ist nun z.B. schon ein Memoryspiel entstanden und wir planen weiterhin ein Twisterspiel, Flugbaelle und einen Fallschirm zu basteln.



Es ist uns klar, dass wir die Grundsituation im Asha Kiran Hostel und auch das schwierige Leben der Kinder nicht veraendern koennen. Wir haben aber die Erfahrung gemacht, dass wir viel bewegen koennen, wenn wir uns einfach Zeit fuer sie nehmen, sie als Einzelpersonen ernst nehmen und ihnen unsere Aufmerksamkeit schenken.
Mit diesem Hintergrund haben wir letzte Woche mit vielen kleinen Fotos den „Asha Kiran Family Tree“ entstehen lassen, in dem jedes Kind, als auch die Betreuerin und die Koechin ein wichtiger Teil sind.


Neben diesen Samstagsaktivitaeten unterrichten wir die Kinder zweimal woechentlich in Englisch. Das Englisch der Kids ist sehr schlecht und so haben wir uns auch nicht zum Ziel gesetzt ihnen diese Sprache perfekt beizubringen, sondern vielmehr mit kleinen Spielen, Liedern und Rollenspielen ihr Interesse am Englischen zu steigern.

Doch nicht nur sie sollen etwas von uns lernen, sondern auch wir wollen etwas von ihnen lernen. Voller Stolz und Freude bringen uns die Jungs und Maedchen Woerter in Kannada, Hindi oder Konkani bei und zeigen uns ihre indischen Lieblingsspiele.


Diese Spiele sind so schoen, dass wir sie sammeln und in einem kleinen Booklet festhalten wollen. Unser derzeitiger Favorit ist das Spiel „Gandhi, Nehru, Subhash“ bei dem die Betreuerin immer einen der Namen ruft und die Kinder dann blitzschnell die entsprechende Koerperhaltung der indischen Nationalhelden einnehmen muessen.
Gandhi, Nehru, Subhash Und so beenden wir den (etwas verspaeteten) Blog mit den Worten, mit denen uns die Kinder immer lauthals verabschieden: Immune Sigona!!!

Montag, 16. November 2009

Upstairs and Downstairs

Nachdem wir in den letzten Blogeintraegen sehr viel von unseren Erlebnissen und Eindruecken erzaehlt haben, wollen wir euch heute einmal unsere Organisation ein wenig genauer vorstellen.
Wir leben, arbeiten, schlafen, lachen und essen hier im Office des Karwar Rural Women and Children Development Society (ihr muesst wissen, unser Project director hat einen Hang fuer komplizierte Namen, so heisst das naechste Projekt z.B. Tribal’s Natural & Human Resources Development Project). Diese Organisation hat ihren Sitz in Karwar, einer Kuestenstadt am Nordzipfel des Staates Karnataka (oder auch an der Grenze zu Goa?!).
KRWCDS besteht im Grunde genommen aus zwei unterschiedlichen Projekten – fuer uns nur noch downstairs und upstairs genannt;-) Downstairs befinden sich die Bueros des Child Fund India (CFI), ein Projekt, das die in Europa so bekannten „Patenschaften im Ausland“ vermittelt. Dort trudeln also immer fleissig neue Briefe, kuenstlerische Gemaelde und Basteleien ein, die die „sponsored children“ an ihre Paten schicken. Doch setzt sich CFI nicht nur allein fuer diese Kinder ein, sondern auch fuer die Verbesserung der Lebensverhaeltnisse der Doerfer rund um Karwar, aus denen die Kinder stammen. Die Sozialarbeiter betreuen und organisieren zahlreiche Self Help Groups, Trainings (ueber Themen wie: Worauf muss man bei der Ernaehrung von Kindern achten? Was muss ich waehrend der Schwangerschaft beachten und wie reagiere ich in einem Notfall?), Children’s Clubs und Schulen. Auf sogenannten field visits begleiteten wir so schon oefter die netten Sozialarbeiter und bekommen so einen wirklich guten Einblick in ihre Arbeit und das indische Dorfleben.
Dabei sind wir immer wieder aufs Neue ueberrascht, mit welcher Herzlichkeit und Neugier uns die Inder auf den Doerfern begegnen, uns zu sich nach Hause einladen, uns die Hand schuetteln oder auch einfach nur angucken wollen. Als Weisser hat man hier eine sehr spezielle Position, steht einfach IMMER im Mittelpunkt und wird behandelt als sei man der Oskargewinner, Grammy- und Nobelpreistraeger in Einem.
Einerseits macht es diese dauernde Aufmerksamkeit und Neugierde, die uns entgegengebracht wird fuer uns einfacher mit den Indern in Kontakt zu treten, andererseits kann sie aber auch EXTREM nervig, anstregend und unangebracht sein. Dann z.B. wenn man dazu genoetigt wird, sich bei einer ca. 100m langen Essensschlange ganz vorzudraengeln, um dann vor allen wartenden Indern als Erster Essen zu bekommen...
So passiert am diesjaehrigen Sponsor’s Day, an dem die Sponsored Children in verschiedenen Wettbewerben gegeneinander antreten (sports und cultural competition). Die verschiedenen Disziplinen, wie zum Beispiel „Werfe einen Ball in einen Eimer!“ , „Renne zu einer Flasche, schuette sie aus und renne wieder zurueck“ oder auch „Gib einen Ball weiter bis die Musik stoppt und wenn du ihn noch in den Haenden hast , bist du RAUS!!!“, brachten uns des oefteren zum Schmunzeln.
Schon seit Wochen war dieser Tag in aller Munde und auch wir wurden fast taeglich gefragt, ob wir unseren „german dance“ schon vorbereitet haben. Aber aufgrund von Wasser-, Strom-, und anderen Ausfaellen (z.B. chronische Muedigkeit in den Abendstunden) konnten wir diese Frage erst kurz vorher mit „JA!“ beantworten. Voller Aufregung performten wir zwischen Lichtertaenzen, patriotischen Liedern und tanzenden Nachwuchs-Bollywoodstars unser Tanz auf „Apologize“. Als im Anschluss daran die Kinder im Publikum „Once again!“ riefen und saemtliche Mitarbeiter mit den Worten „Nice dance, too good!“ auf uns zu kamen, waren wir doch sehr positiv ueberrascht und auch beruhigt, dass der westliche und damit ganz andere Tanz den Indern gefiel.

Wir mit dem gesamten CFI-Staff
Doch nun genug von downstairs, jetzt nehmen wir euch mit upstairs. Dort befindet sich das zweite Projekt von KRWCDS, welches von der KKS unterstuetzt wird. Das „Tribal Sustainable Development Project“ beschaeftigt sich mit den Ureinwohnerdoefern in der abgelegenen Bergregion rund um Karwar. Dort leben die Menschen wirklich unter den einfachsten Bedingungen und ein vierstuendiger Marsch zum naechsten Shop ist normal. Die Dorfbewohner sind voellig auf Landwirtschaft und „Non-Timber-Forest-Products“ (Nicht-Holz-Wald-Produkte, man beachte erneut die Laenge des Namens!!!) angewiesen und so traf sie die Ueberschwemmung Anfang Oktober besonders stark. Wie schon erwaehnt arbeiten wie im Moment an einem Bericht ueber die Folgen der Flut, Einzelschicksale der Menschen und ueber moegliche Nothilfemassnahmen. Aufgrund dessen haben wir diese Region in der letzen Zeit oefter besucht und haben dadurch nicht nur einen tiefen Einblick in das Leben der Ureinwohner, sondern auch in die Arbeit des Projektes bekommen.
field visit mit unserem Mentor Ganesh in der tribal area
Und so verabschieden wir uns heute mit den beruehmten Worten von Markus Kavka: Hamma wieder was gelernt!
Vielen Dank fuer die Aufmerksamkeit, Auf Wiedersehen!

Montag, 2. November 2009

Drei Hochzeiten und ein deutscher Ueberfall

Eines froehlichen Morgens kamen wir voellig unwissend und nichts ahnend zu unserer Englischstunde ins Buero und als wir wieder heraus kamen hatten wir schwubb diwubb zwei Hochzeitseinladungen in der Hand.
Mr. Anthony, der Projekt Manager lud uns zu der christlichen Hochzeit seines Sohnes Prakash ein und gleich darauf kam Mr. P.T. Naik, der Education Coordinator auf uns zu und erklaerte uns, wie sehr er sich freuen wuerde, wenn wir die hinduistische Hochzeit seines Sohnes Vinayak besuchen wuerden.
Ab diesem Zeitpunkt waren wir voellig aus den Haeuschen, da wir schon in Deutschland davon trauemten, eine echte indische Hochzeit live miterleben zu duerfen. Doch nach der Vorfeude, ein kleiner Schock: Was sollen wir nur anziehen??? Sofort war klar, die shop-owner in Karwar muessen sich warm anziehen (und das bei der Hitze ; ) !)
Und als wir nach der langen shoppingtour und unsere voll gepackten Taschen leerten, trauten wir unseren Augen kaum. Sind wir nach sieben Wochen in Indien etwa schon dem Kitschwahn der Inder verfallen und zu echten Tussis mutiert? Churidars mit Pailetten und Goldverzierung, dutzende von Glitzer-Bangels (Armreifen), knallroter Nagelack, klirrende Fussketten, schimmernde Ohringe und natuerlich schicke Schuhe fanden sich in allen Ecken unseres Zimmers wieder und verwandelten es in eine echte Glitzerbude.
Die Hochzeiten selbst waren dann mindestens genauso spannend und jede Anstregung im Vorfeld mehr als wert!

Die christliche Trauung war einer deutschen sehr aehnlich, die Feier danach dafuer umso weniger. Als der beschwingliche Moderator mit ueberschlagenden Worten das Brautpaar anpries und diese auf „cherish the love“- Musik unter Reisregen einzogen, dachten wir wirklich, wir befaenden uns in einem amerikanischen Kitschfilm. Wir genossen es zusammen mit allen Mitarbeitern das huebsche Brautpaar zu feiern und freuten uns ueber die zahlreichen Komplimente zu unseren indischen Outfits.
Als die Feier schon nach zwei Stunden zu Ende war, waren wir etwas schockiert die Braut weinen zu sehen. Doch dies scheint bei „arranged marriages“ keine Seltenheit zu sein, da die Braut nach der Hochzeit ihre Familie verlassen muss.

Auch die hinduistische Hochzeit wenige Tage spaeter war fuer uns ein absolutes Highlight. Um alle Rituale miterleben zu koennen, standen wir am Sonntag Morgen schon um 7 Uhr herrausgeputzt zusammen mit Aruldas an der Bushaltestelle. Im zwei Stunden entfernten Kumta trafen wir dann auf die Familie des Braeutigams, mit der wir dann im bunt verzierten „Wedding-bus“ zur eigentlichen Hochzeitszeremonie fuhren. Die Zeremonie bestand aus mehrstuendigen Ritualen, die sowohl von dem Brautpaar, als auch von deren Familien praktiziert wurden. So bestauten wir das Knacken von Kokosnuesse, das Bewerfen mit Reis, zahlreiche Poojas, das Tauschen des Schumucks, Feuerrituale und Segnungen.

In einer kurzen Ritualpause hasteten wir zum naechsten Shop, um uns dort eine blinkende Ganesha-Figur als Geschenk fuer das Brautpaar aufschwatzen zu lassen. Doch anders als bei uns wurden auch die Gaeste beschenkt und so verliessen wir nach einem ausgiebigen und leckeren Essen, mit vollen Taschen und vielen Eindruecken die Hochzeit.

Wir freuen uns sehr, dass wir die Moeglichkeit hatten sowohl eine christlichen, als auch eine hinduistische Hochzeit zu erleben. Nach diesen Hochzeiten wunderte es uns nicht, dass eine Frau ernsthaft dachte, wir waeren hier, um verschiedene Hochzeitszeremonien zu beobachten. Sie bat uns auch direkt die Hochzeit ihrer Tochter zu besuchen, fuer die sie gerade noch einen passenden Mann sucht. That’s India...
Von Hochzeiten konnten wir diese Woche wirklich nicht genug kriegen und so wollen wir euch auch noch von Hochzeit Nummero drei berichten.
Jedes Jahr feiern die Hindus die Hochzeit des Baumes mit dem Zuckerrohr, welche verschiedene Goetter symbolisieren. Zu diesem Anlass kauft jede Familie mehrere Zuckerrohre, die uns schon Tage vorher auf, neben und in jeglichen Fahrzeugen erfreuten.

An dem eigentlichen Hochzeitsabend durften wir der Pooja (Gebet) unseres sehr religioesen Nachbarn beiwohnen und erneut Reis werfen. Anschliessend lud er uns noch auf Suessigkeiten ein, fuer deren Suesse man keine Worte findet.
Als waeren das nicht schon genug Highlights fuer eine Woche, besuchte uns auch noch Frau Maurer von der Karl Kuebel Stiftung. Wir genossen es in vollen Zuegen mal wieder mit jemanden auf deutsch zu sprechen und News incl. Paeckchen aus der Heimat zu bekommen. Durch ihren Besuch bekamen wir auch einen Einblick in die Arbeit der KKS hier im Projekt. Frau Maurer schenkte uns nicht nur ein offenes Ohr fuer unserer kleine aber feinen Anliegen und Probleme hier, sondern setzte sich auch aktiv fuer uns ein. Vielen lieben Dank nochmal fuer diese tolle Unterstuetzung!

Wie ihr seht jagte letzte Woche ein Highlight das andere und so finden wir es wirklich schade, dass diese Tage so schnell vergangen sind.

So starten wir jetzt voll gepackt mit Erlebnissen in unseren dritten Monat hier in Indien, der uns wieder in den mehr oder weniger entwickelten Alltag bringt.

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Good morning Ma’am…

Mit diesen Worten werden wir jeden Morgen von den Mitarbeitern, denen wir hier im Projekt Englischunterricht geben begruesst. Obwohl natuerlich alle viel aelter sind als wir, begegnen uns die Mitarbeiter mit grossen Respekt: „Please Ma’am...yes Ma’am...thank you Ma’am“. Jedem macht es immer sichtlich Spass sich an Grammatik-, Sprachuebungen und Spielen zu beteiligen. So hoffen wir mit der Zeit alle aus der Reserve locken zu koennen und zum Englisch sprechen zu motivieren. Auf alle Faelle sind wir hochmotiviert, schon allein, weil wir schon ein paar Mal ganz nett fuer unsere „german“ Lehrmethoden gelobt wurden. Und so schnell werden uns die Ideen auch nicht ausgehen...
Ausgegangen sind wir dafuer letzte Woche schon. Und zwar auf Delna’s Geburtstagsparty. Diese wurde gross im Garten mit saemtlichen Mitarbeitern, riesen Buffet, guter Stimmung und leckeren Goadrinks gefeiert. Um Punkt acht ging es mit dem traditionellen indischen Kitschtortenanschneiden los, worauf dann nicht nur jeder Gast ein Stueck Torte essen musste, sondern auch noch auf einem Foto mit Delna (mittlerweile schon im zweiten Outfit) posieren durfte. Wir hatten dabei riesen Spass und auch mal die Gelegenheit in feucht-froehlicher Atmosphaere die Mitarbeiter besser kennenzulernen. Ach ja, und die kleine Delna wurde uebringens ein Jahr alt...

Nach all den Wochen im Projekt, wird uns immer mehr klar, dass sich unsere Organisation KRWCDS nicht nur als blosse NGO versteht, sondern vielmehr als grosse Familie, in der jeder einzelen Teil wichtig ist. Auch wenn wir immer noch nur als die „foreigners“ bekannt sind, fuehlen uns immer mehr als Teil der Grossfamilie.
Nachdem wir anfangs ein wenig Probleme hatten, eine richtige Aufgabe hier zu finden, haben wir letzte Woche eine wirklich interessante und wichtige gefunden. Wir haben einige Ureinwohnerdoerfer besucht, die sehr stark von den Unwettern Anfangs des Monats betroffen sind. Zwar sind dort gluecklicherweise keine Menschen umgekommen oder verletzt worden, jedoch sind die Einkommensquellen (Reisfelder, Palmen...) stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Durch intensive Gespraeche mit einzelnen Dorfbewohnern haben wir erfahren, dass viele Familien deshalb die Haelfte ihres jaehrlichen Einkommens einbuessen werden. Unsere Beobachtungen, Erfahrungen und Begegnungen wollen wir nun in einem lebensnahen Bericht zusaemmenfassen. Mit diesem hoffen wir kann die Karl Kuebel Stiftung in Deutschland auf das Schicksal dieser Menschen aufmerksam machen.
Fuer uns selbst war und ist es sehr schockierend zu erfahren, was Naturkatastrophen anrichten koennen und vor allem welche Auswirkungen sie auf das Leben der betroffenen Menschen haben koennen.

Morgen geht es dann (vorraussichtlich!!!) mit unserem eigentlichen Oktoberplan los. Als wir diesen naemlich Ende September aufgestellt haben, hat leider keiner der Mitarbeiter bedacht, dass die Haelfte des Oktobers Ferien sind und somit die Kids nicht im Kinderheim, sondern in ihren Familien sind. Wir sind gespannt, was uns dort erwartet und warten immer noch sehnsuechtig auf unsere „daily routine“...

Liebe Gruesse von Corinna und Theresa aus dem Land, wo der Pfeffer waechst:-)

Sonntag, 4. Oktober 2009

Aus dem Land, in dem immer alles anders kommt ...

Wir haben lange ueberlegt, wie wir diesen Blogeintrag beginnen sollen, denn in den letzten Tagen ist so unglaublich viel schockierendes passiert. Wir hatten hier in der Region ein richtig schlimmes Unwetter, es hat tagelang wie aus Eimern geschuettet. Wir waren fuer 1 ½ Tage von der Aussenwelt abgeschnitten, hatten keinen Strom, kein Wasser und kein Handynetz. So haben wir nicht mal mitbekommen, dass ganz Karwar unter Wasser stand. In der Zwischenzeit haben wir sogar erfahren, dass eines der Doerfer, das von unserem Projekt unterstuetzt wird, unter einer Schlammlawine begraben wurde…
All das war und ist sehr erschuetternd fuer uns, wir haben bisher noch nie solch eine Naturkatastrophe erleben muessen. Doch trotz all der schlimmen Nachrichten, die uns hier schier teilweise erschlagen, geht es immer noch sehr gut und mittlerweile hat es sogar aufgehoert zu regnen. Fatima, unser gute Seele des Hauses, hat sich in den letzten Tagen liebevoll und fuersorglich um uns gekuemmert und uns bekocht, als draussen nichts mehr ging. Mit ihren 4 Enkelkindern, die auch hier im Office wohnen, haben wir die verregneten Nachmittage spielend verbracht.

Wir hoffen nun, dass hier bald wieder Normalitaet einkehrt und wir dann in unseren neu erarbeiteten Monatsplan starten koennen. Wir werden ab sofort (oder spaeter…) taeglich den Mitarbeitern hier im Office Englischunterricht geben. Ausserdem werden wir im Asha Kiran Hostel und im Child Resource Centre mit den Kindern ein Freizeitprogramm gestalten und auch Englisch unterrichten. Einmal die Woche werden wir die Sozialarbeiter bei ihren field visits begleiten und die verschiedenen Doerfer besuchen.
Genug jetzt von der Zukunft geredet, was ist bei uns in der letzten Zeit sonst noch so passiert?
Zuallererst wurden uns ganz offiziell, mit indischem Trara und deutschem Humor (dank an Herrn Tepel) unsere Fahrraeder ueberreicht, mit denen wir nun sozusagen die Strassen von Karwar unsicher machen (oder die Strassen eher uns?!?). Wir sind sehr froh, dass wir uns nun jederzeit zum naechsten Shop begeben koennen, um unsere - uns oft ueberfallende - Suessigkeitenlust mit Keksen und indischen Knabbereien zu stillen. Nun weiss auch schon die ganze Nachbarschaft, dass hier zwei indisch-gekleidete weisse Maedels wohnen und so werden wir bei unseren Fahrradtouren regelmaessig schon von weitem johlend begruesst (“Hey Germans, where are you going???” – wobei uns noch nicht klar ist, woher jeder weiss, dass wir aus Deutschland kommen…).


Ein weiterer Hoehepunkt der letzten Woche war fuer uns das Onam-Fest, das hier von den Familien aus Kerala (der Nachbarstaat von Karnataka) typisch indisch gefeiert wird. Zum ersten Mal durften wir dort von Bananenblaettern essen und die indische Kindlichkeit beim Musical-chair (= Reise nach Jerusalem) spielen live erleben. Gegen die lautstark unterstuetzten Inderinnen hatten wir natuerlich keine Chance und so flogen wir direkt in den ersten Runden schon raus. Aber noch nie war Verlieren fuer uns so lustig, denn allein das Beobachten des Spektakels war ein riesen Spass.


Nun sind wir auf die naechsten Tage hier gespannt, denn eins haben wir hier in Indien schon gelernt: Es kommt immer ALLES anders als erwartet (gedacht, geplant)…

Mittwoch, 23. September 2009

Von tollen Straenden, cultural evenings und der ersten potentiellen Aufgabe

So ihr Lieben im angeblich immer kaelterwerdenden Deutschland, hier melden wir uns mal wieder frisch und munter und voller neuer Erfahrungen.
Die letzten Tage waren sehr spannend fuer uns. Da am Montage ein muslimscher Feiertag war, fuhren wir zusammen mit einem Fahrer der KRWCDS mit dem Bus nach Gokarna. Gokarna ist eine sehr beliebte Tempelstadt mit mindestens ebenso beliebten Straenden und auch das Buch der Buecher (allgemein bekannt als Lonley Planet) steigerte unsere Vorfreude auf diesen Ausflug. Nach ca. 2 Stunden Busfahrt und einmal Umsteigen in Ankola trafen wir in der kleinen Stadt ein und genossen vom ersten Augenblick an die tolle Atmosphaere. Wir schlaengelten uns durch enge Gassen, die ueberseht waren mit kleinen beschaulichen Tempeln, Glaeubigen und Staenden die Opfergaben fuer die Goetter verkauften. Am ende der strasse kamen wir zum Main Beach, de runs im ersten Augenblick sehr entauschte, da er sehr dreckig und alles irgendwie grau war. Doch da kam Theresa der Tipp einer Freundin in den Sinn, die ihr den Om Beach empfahl, der angeblich sehr sehr schoen sein sollte. Als wir unseren Wunsch dem Fahrer aeusserten machte er gleich einen Deal mit einem Rikshafahrer, der uns nach dem Mittagessen ( in einem “Hotel”, indem nihct nur viele Westler sassen, sondern es auch Nutella, Nudeln und Muesli sowohl zu essen als auch zu kaufen gab) und dorthin brachte. Und schon der erste Blick auf den felsengerahmten Strand brachte uns zum Staunen

Und am naechsten Tag wachten wir in einem sehr hecktischen Buero auf. Alle waren in Aufruhr, es wurde um die Wette geputzt, aufgeraumt und dekoriert, denn der Tag der Tage fuer das Office war endlich da: Herr Tepel und eine internationale Gruppe aus Vertretern verschiedener NGOs kam zu einer Projektbesichtigung. Doch es waren weder die aufregenden Begegnungen mit den Besuchern, noch die aufschlussreichen Praesentationen, die uns am meisten Freunde bereiteten, sondern das Gefuehl, zum ersten Mal ein fester Teil des Staffs der KRWCDS zu sein.
Am Abend fand dann ein typisch indischer Cultural Evening statt, inclusive Glitzerbuehne, indischen Taenzen, Stromausfall und jeder Menge spontaner Auftritte der Foreigners. Auch wir beteiligten uns mit einem Gedicht und einer kleinen Zirkusnummer am Programm.


Heute Nachmittag haben wir dann zum ersten Mal das Child Resource Centre (eine Art Jugendzentrum) besucht. Dort treffen sich Kinder nach der Schule und an freien Tagen, um gemeinsam zu spielen, zu lernen oder Bastelkurse zu besuchen. Das Zentrum hat uns sehr gut gefallen und wir sehen dort ein sehr gutes Aufgabenfeld fuer uns und hoffen uns dort in der naechsten Zeit integrieren zu koennen. Wir werden natuerlich brandaktuell davon berichten :).
Bis dahin liebe Gruesse aus Indien…
Oder fehlt noch was, THERSA? …. Noe!!!!
Ahhhh, doch! Wir wollten euch doch mal unsere trauten vier Waende zeigen:

Die 4 Phasen, wenn man im Ausland lebt! Honeymoon, Hostility, Humour und Home


Sonntag, 20. September 2009

Zwischen Heimweh und Fernsucht...

"Zwischen Heimweh und Fernsucht steht mir der Sinn
Den Kopf zwischen zwei Wolken gespannt
Zwischen Heimweh und Fernsucht steht mir der Sinn
Den Kopf zwischen zwei Wolken gespannt
Zwischen Heimweh und Fernsucht"


Dieses Lied von Pohlmann hoerten wir gestern Abend und wir beide dachten dabei das Gleiche: "Genau so ist es!!!"
Wenn ein Song unsere aktuelle Gefuehlslage beschreibt, dann DIESER!
Falls ihr das Lied nicht nur lesen, sondern auch hoeren wollt, schauts euch einfach mal an :
http://www.youtube.com/watch?v=i8fkECPLI0Y&feature=PlayList&p=61424F95BCE2B646&index=0&playnext=1
(Besonders empfehlenswert fuer unsere anderen Bridge-Builder-Maedels;-))

Montag, 14. September 2009

Off to Karwar

Ab heute senden wir Euch liebe Gruesse aus unsrem Projekt in Karwar. Wir sind heute Mittag nach einer 18-stuendigen Zugfahrt endlich hier angekommen und direkt vom gesamten Team herzlich empfangen. Die Zugfahrt an sich war fuer uns schon ein riesen grosses Abenteuer. Die ersten 9 Stunden verbrachten wir in einem Sleeper-Wagon nach Mangalore, indem wir ueberraschender Weise besser schliefen als im KKID;-) (was NICHT an der Atmosphaere des KKID, sondern eher an unserer voelligen Uermuedung lag). Im Zug fuehlten wir uns schon fast wie richtige Inder, da sowohl ueber, unter, rechts und links von uns Inder lautstark schnarchend ihren Schlaf genossen. Ab Mangalore sind wir dann in einem ganz normalen Passenger-Zug (= Bummelbahn, nur halb so schnell) nach Karwar weiter gefahren. Auf der Fahrt mussten wir nie befuerchten, dass wir verhungern oder verdursten, da im Minutentakt Bedienstete der indischen Bahn lauthals ihre Waren anpriesen (O-tone: "Chai, Chai, coffee" ; "coffee, coffee, chai"; "idli, idli, dosa"). An dieser Stelle Gruesse an die deutsche Bahn: Waere das nicht eine Geschaeftsidee?!?
Im Grossen und Ganzen war die Fahrt fuer uns aber sehr angenehm, da wir von unserem Mentor Ganesh und unsrem Projektleiter Susaraj begleitet wurden, die wir waehrend der Zugfahrt schon intensiv kennenlernen konnten, durch lange und ausfuehrliche Gespraeche ueber die indische Kultur.
Am Bahnhof von Karwar wurden wir dann mit einer dicken Umarmung von Theresa, der Frau von Susaraj empfangen und zum Office, unserem neuen Zuhause fuer die naechsten 6 Monate, gebracht.
Morgen werden wir zusammen dem ganzen Team unsere Rolle definieren und hoffentlich auch finden. Wir sind schon sehr gespannt und aufgeregt...
Doch wir unseren Blick in die Zukunft richten, wollen wir mit euch einiger Bilder der letzter, sehr spannenden Woche teilen:
Der Countdown laueft, der Flieger wartet!
Welcome to India!
Unser sensationelle Bridge-Builder-Maedels (die wir schon jetzt vermissen...) auf Entdeckungstour im KKID
Der erste indische Waschtag
Endlich indisch eingekleidet!
Just sleeping in the train :)
saenk yu for träwelling indische bahn
Da wir hier einen richtig guten Internetanschluss haben, hoffen wir euch regelmaessig durch unseren Blog auf dem Laufenden zu halten. Dann machen wir uns jetzt mal auf dem Weg zum Dinner bei Mr. Nelson - ein Mitarbeiter unserer Organistaion - und seiner Familie...

Mittwoch, 9. September 2009

Namaskar

... und liebe Gruesse aus incredible India! Nach einem traenenreichen Abschied, vielen Flugstunden, einer schlaflosen und furchbar unbequemen Nacht in Mumbai nelden wir uns heute zun ersten Mal aus Indien. Momentan wirkt alles ziemlich unreal auf uns, aber es geht uns wirklich gut. Bis Sonntag sind wir mit den anderen acht Freiwilligen im KKID (Karl Kuebel Institut of Development) in Coinbatore untergebracht und werden dort auf unser Abenteuer Indien eingestimmt. Durch Tempelbesuche, Stadtspaziergaenge und Diskussionen versucht unsere Mentorin Malathi uns Indien naeher zu bringen und (soweit es geht) verstehen zu lernen. Alle kuemmern sich hier sehr liebevoll um uns und so koennen wir die Zeit sehr geniessen. Morgen werden wir zumindest optisch ein Teil der indischen Gesellschaft, indem wir uns unsere ersten indischen Kleider kaufen. Ja da koennt ihr mal auf Bilder gespannt sein... Jedoch wird dieser Ausflug unseren Ueberfluss an Eindruecken sicherlich noch weiter verstaerken. Im Moment erschlagen uns die Umengen an Geraeuschen, Geschmaeckern, Bildern, Geruechen und Erlebnissen, die wir noch gar nicht so schnell verarbeiten koennen, und so fallen wir jeden Abend tot ins Bett. In Verlauf dieser Woche werden noch einige Ueberraschungen auf uns zukommen, zum Beispiel werden wir unseren Projektmentor Ganesh kennenlernen. Wir sind sehr gespannt und freuen uns auf das, was kommt! Wir denken oft an euch und freuen uns von euch zu hoeren. Anbudan (Tamil) Pyarse (Hindi) Liebe Gruesse (Deutsch)

Donnerstag, 27. August 2009

... und was machen die Anderen?

In nicht mal mehr 1,5 Wochen treten wir unseren Freiwilligendienst in Indien an. Wir alle sind gerade total aufgeregt und mit Einkaufs- und Packstress beschäftigt. Und damit unsere Blogleser auch wissen können, was die anderen Mädels in ihrem Freiwilligendienst so machen, bekommt ihr hier von uns die Adressen der Blogs: www.kks-maithri-09.blogspot.com Anni und Lucia in Mangalore www.kks-nmct-09.blogspot.com Tamara und Laila in Coimbatore www.kks-vikasana-09.blogspot.com Esra und Annika in Chattanahalli www.kks-prachodana-09.blogspot.com Djamila und Milena in Hassan

Sonntag, 19. Juli 2009

Der Countdown läuft.....

... doch bevor es richtig losgeht, eröffnen wir heute ganz offiziell unseren Blog. Mal sehen mit welchen Erlebnissen er sich füllen wird. Wir sind gespannt!