Montag, 28. Dezember 2009

Karl Kuebel Geburtstag, Kulturschock und Kontakte

Herzlichen Glueckwunsch “Karl Kuebel Institute of Development Education” hiess es fuer uns Mitte des Monats, als wir eingeladen wurden bei der zehnjaehrigen Jubilaeumsveranstaltung des KKIDs mitzuhelfen. Gerne nahmen wir diese einmalige Einladung an und so ging es fuer uns am 9.Dezember mit dem Nachtzug in Richtung Coimbatore.
Erst einmal sammelten wir aber auf dem Weg Anni und Lucia in Mangalore auf und verbrachten mit ihnen einen Tag in dieser indischen Grossstadt. Man koennte sagen, dass wir dort unseren ersten kleinen Kulturschock erlebten... Wie die voelligen Landeier starrten wir die Frauen an, die OHNE Schal, teilweise auch mit traegerlosen Churidas oder gar in westlichen Klamotten durch die Strassen liefen. Den Hoehepunkt bat ein muslimisches Paerchen, das in aller Oeffentlichkeit Zaertlichkeiten austauschte. WAREN WIR NOCH IN INDIEN?
Doch das war sogar noch nicht alles...wir konnten unseren Augen kaum trauen, als wir einen Pizza Hut wie auch einen Coffee Day entdeckten. Nachdem wir uns drei Monate nur von indischem Essen ernaehrt haben und so einige abendliche Gespraeche nur darueber gefuehrt haben, was wir jetzt am liebsten essen wuerden (Pizza, Nudeln, Kuchen, Apfelstrudel..), konnten wir nicht anders als uns in die Konsumhoelle zu stuerzen. Und das schmeckte guuuuuuuuuuuuuut;-) Die einzigen Saetze, die wir beim Schlemmen formulieren konnten, waren „Ich packs nicht...viel zu krass!!!“
To put it in a nutshell, wir fuehlten uns wie Dorfkinder in einer modernen Grossstadt, in der es so viel zu bestaunen, zu probieren und zu sehen gab und uns wurde ganz deutlich klar, wie vielseitig und gegensaetzlich dieses Land Indien ist.
Nachdem wir diesen mittelgrossen Kulturschock einigermassen ueberwunden hatten, ging es dann mit den anderen zwei Maedels weiter nach Coimbatore. Es tat so ungeheuer gut sich nach drei Monaten mal wieder mit Gleichgesinnten auszutauschen, Anekdoten zu teilen wie auch ueber Probleme und Gefuehle zu reden. Ihr koennt euch also denken, wie viel wir in dieser Nacht schliefen...
Voellig uebermuedet m KKID angekommen, ging es dann aber auch schon Holter die Polter los mit der Arbeit. Wir dekorierten ganz im indischen Stil mit allem moeglichen Glitzerkram die Festhallen, halfen bei der Planung und Durchfuehrung eines Children’s Day, bei dem Waisenkinder aus verschiedenen Heimen in Wettbewerben gegeneinander antraten, malten bis spaet abends Rangoli (indische Mandalas) auf den Boden und genossen es einfach in vollsten Zuegen so gut in das KKID-Team integriert zu werden.
Der Jubilaeumstag selbst wurde sehr feierlich begangen und so warfen wir Freiwilligen uns auch sehr in Schale in unsere neu erstandenen Saris. Unser Versuch, den Sari einmal selbst zu wickeln, endete aber leider dabei, dass uns die anderen Mitarbeiter entsetzt beaeugten und uns mit den Worten „What happened?“ in den naechsten Nebenraum zogen, um uns dort neu anzukleiden.
Zu dem Jubilaeum waren der gesamte Stiftungsrat der Karl Kuebel Stiftung angereist und so hatten wir die Moeglichkeit uns einmal laenger mit diesen ueber unsere Erfahrungen in Indien auszutauschen. Es tat ungemein gut auf ein offenes Ohr zu stossen und wir bekamen durch diesen Austausch und besonders durch die Wertschaetzung unserer Arbeit von Seiten des Stiftungsrat einen sehr grosse Motivationsschub. Ein dickes Dankeschoen noch einmal hierfuer!
Auch bedanken wollen wir uns dafuer, dass wir durch die Feierlichkeiten einen noch tieferen Einblick in die Ablaeufe, Hintergruende und Probleme von Entwicklungszusammenarbeit bekommen konnten. Wir verstehen immer mehr, inwieweit die Karl Kuebel Stiftung in die Projekte involviert ist, worauf sie ihren Schwerpunkt setzt und dass Nachhaltigkeit das Schluesselwort jedes Projekts ist.
Ja, wir begeben uns immer mehr als Lernende in dieses Land und nehmen dadurch viel fuer uns mit...

1 Kommentar:

  1. ich schätze mir würde es auch einmal gut tun, zu merken wie gut es hier in Deutschland ist! Schicke euch verschneite Grüße aus dem odenwald!
    Julia

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