Montag, 11. Januar 2010

Lust auf eine Riksha-Fahrt?

Alles beginnt mit einer kleinen Handbewegung am Strassenrand. Am besten streckt man bei Hupgeraeusch von hinten ganz unauffaellig (um moeglichst laessig zu wirken) den rechten Arm aus und wartet bis ein meist voellig ueberfuelltes, dreiraedriges, schwarz-gelbes Fahrzeug neben einem anhaelt: Eine Autoriksha!
Nun nur noch schnell beim Einsteigen beilaeufig fallen lassen, wo man eigentlich hin will und los geht der Spass! Mit roehrendem Geraeusch schlaengelt sich die Riksha durch die chaotischen Strassen Karwars, ueberholt laut hupend einen Krishna-Lorry, weicht einer Kuhherde mitten auf der Strasse aus und faehrt sie dabei fast an. Der Fahrtwind ist uns bei gefuehlten 40 Grad eine willkommene Abkuehlung. Nur fuer unsere Bandscheiben ist eine solche Fahrt vielleicht nicht das gesuendeste, da unser Rikshafahrer heute mal wieder wirklich jedes Schlagloch mitnimmt.
Sechs Personen zaehlen wir heute in der Riksha. Ein Mann sitzt vorne beim Fahrer, und wir zwei relativ bequem hinten auf der Rueckbank. Doch nun haelt die Riksha wieder am Strassenrand an und zwei Frauen in bunten Saris quetschen sich zu uns in die Riksha. Der Fahrer gibt uns ein Zeichen, dass wir zusammenruecken sollen. Aber egal wie duenn wir uns machen, zu viert passen wir einfach nicht nebeneinander auf die Rueckbank und so entscheiden wir uns mal wieder spontan fuer die „Sandwich-Technik“. Ja, man lernt hier sehr schnell wie man sich bestmoeglichst „stapelt“.
Unser absoluter Rekord im Riksha-fahren liegt bei ganzen 11 Personen in einer Riksha (wobei einige Mitfahrer dabei auch halbe Portionen waren;-)).



Heute fragen wir uns mal wieder, wie denn der Fahrer ueberhaupt durch seine Scheibe gucken dann, die dreiviertels mit irgendwelchen Goetterstatuen, blinkenden Anhaengern und Girlanden vollgehaengt ist. Fragen koennen wir ihn das aber leider nicht, da er (wie eigentlich alle Rikshafahrer) kein Englisch spricht und wir dem Kannada leider auch noch nicht wirklich maechtig sind.



Nach einer siebenminuetigen Huckelfahrt kommen wir in Karwar an, druecken dem laechelnden Fahrer noch schnell die 16 Rupie (ca. 20 Cent) fuer die Fahrt in die Haende und denken uns einmal wieder: “Was machen wir in Deutschland bloss ohne Rikshas?“.

2 Kommentare:

  1. :-) total cool geschrieben! ich freu mich auf Indien...*g

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  2. Matthias und Karin11. Januar 2010 um 12:31

    Hallo Corinna und Theresa,
    mit solch einer Rischka würde man in Deutschland sicher auffallen. Eigentlich ideal zum Brötchen holen. Bin mir aber nicht ganz sicher ob es die Rikscha( mit mir) nach Darsberg schaffen würde.
    Aber wenn Ihr mit 11 Personen gefahren seit müsste Sie auch mich schaffen.
    Gruß vom kalten und verschneiten Darsberg
    Papa und Karin

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